Glas-Wasserkocher sind aus mehreren Gründen eine echte Alternative zu Wasserkochern aus Kunststoff.
Weder Weichmacher und BPA, noch Mikropartikel aus Plastik können ins Teewasser gelangen.
Zusätzlich ist im Gegensatz zu Edelstahl-Wasserkochern eine Wasserstandsanzeige absolut unproblematisch möglich.
Durch Glas als Material des Wasserkochers ist man nicht auf die Verwendung von durchsichtigem Plastik für die Füllstandsanzeige angewiesen.
Glas-Wasserkocher sehen oftmals auch edler aus als ihre Gegenstücke aus Kunststoff. Außerdem haben manche Glas-Wasserkocher optisch zusätzlich etwas zu bieten – durch entsprechende Beleuchtung des Glaskessels macht es richtig Spaß dem Wasser beim Kochen zuzusehen.
Sucht man einen Wasserkocher komplett ohne Plastikkontakt des Wassers, ist man bei einem Glas-Wasserkocher wohl richtig.
Einige Glas-Wasserkocher ganz ohne oder mit möglichst wenig Kunststoff gibt es in der Übersicht:
Glas-Wasserkocher Übersicht
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Severin
Glas- Wasserkocher Deluxe |
WMF Küchenminis Glas-Wasserkocher
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Emerio WK-119255 Glas-Wasserkocher
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Arendo Glas-Wasserkocher
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Russell Hobbs Compact Home Mini Glas-Wasserkocher
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max. Füllmenge | 1,7 l | 1 l | 1,7 l | 1,7 l | 0,8 l |
Leistung | 3000 W | 1900 W | 2200 W | 1850-2200 W | 2200 W |
Wasserstands |
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Vorteile von Glas-Wasserkochern
Die Vorteile von Glas-Wasserkochern im Vergleich zu Wasserkochern aus Kunststoff sind zahlreich.
Für die meisten Menschen wird es am wichtigsten sein, potenziellen Schadstoffen aus dem Weg zu gehen. Denn aus Kunststoff-Kochern können BPA, Weichmacher oder Mikropartikel aus dem Plastik ins Wasser entweichen. Das ist bei Glas-Wasserkochern natürlich nicht möglich, soweit kein Plastik im Wasserbehälter ist oder auf andere Art mit dem Wasser in Kontakt kommt. Zwar ist noch nicht bei allen erwähnten Stoffen sicher geklärt, ob sie dem Menschen schaden. Die gesundheitlichen Auswirkungen können heute noch nicht abgeschätzt werden.
Davon abgesehen möchte man in seinem Teewasser natürlich keinen Plastikgeschmack haben.
Vermeidung von potenziellen Schadstoffen in Plastik
An potenziell schädlichen Stoffen, die aus Kunststoff entweichen können, sind unter anderem Weichmacher, BPA und Mikroplastik zu nennen.
Weichmacher und BPA werden bei der Herstellung von Kunststoff verwendet. BPA dient dabei als Antioxidans für die Weichmacher. Mikropartikel lösen sich bei Beanspruchung des Materials, wie es auch bei Wasserkochen geschieht, aus dem Plastik.
Weichmacher werden im Plastik eingesetzt, um es geschmeidig und elastisch zu machen.
Bei den meisten gesundheitsschädlichen Weichmachern handelt es sich um Phtalate. Als Gefahr für die Fruchtbarkeit werden DEHP, DBP und BBP angesehen. Außerdem stehen sie im Verdacht Diabetes zu fördern oder zu verursachen.
Glas-Wasserkochen beinhalten keine Weichmacher, sofern kein Kunststoff zusätzlich verwendet wurde.
Das in Verbindung mit Weichmachern eingesetzte BPA oder Bisphenol A ist ein Stoff, der eine hormonähnlichen Wirkung hat.
Zu den negative Folgen der Aufnahme von BPA sollen Fettleibigkeit, Diabetes, Fehlfunktionen der Schilddrüse, Entwicklungsstörungen (vor allem bei Kindern) und Unfruchtbarkeit gehören.
Dies ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt, allerdings besteht das Risiko.
In vielen Produkten aus Plastik, die im Alltag gebraucht werden, kommt BPA vor, unter anderem auch in Wasserkochern aus Plastik.
Bei Glas-Wasserkochern ist dies nicht der Fall, wenn vollständig auf Kunststoff verzichtet wurde.
Besonders problematisch kann die Tatsache sein, dass sich BPA laut einer Studie 55-mal schneller aus dem Material löst, wenn zusätzlich heiße Flüssigkeiten wie gekochtes Wasser im Spiel sind.
In Babyflaschen ist seit 2011 BPA verboten, ebenso soll dies ab 2020 für Kassenbons gelten.
Ein letzter Punkt, der im Bezug auf Plastik-Wasserkocher erwähnt werden soll, sind Mikroplastik.
Dabei handelt es sich um kleinste Teilchen aus Plastik, die im Wasser aus Kunststoff-Wasserkochern gefunden werden können. Trinkt man das Wasser, nimmt man diese Partikel auf.
Ob und wie schädlich diese Partikel für den Menschen sind, ist nicht klar. Allerdings möchte man sicherlich nicht unbedingt ein Risiko eingehen.
Glas sichert Geschmacksneutralität
Wasserkocher aus Glas haben zusätzlich den Vorteil geschmacksneutrales Wasser zu liefern.
Plastikgeschmack, der selbst nach einer Weile und dem empfohlenen Auskochen nicht verfliegt, ist häufig ein Thema bei Wasserkochern aus Kunststoff.
Im Hinblick auf die erwähnten Schadstoffe, wirft dies kein besonders gutes Licht auf Wasserkocher aus Plastik.
Richtige Tee- und Kaffee-Liebhaber werden sich mit Anflügen von Plastikgeschmack garantiert nicht anfreunden. Das Aroma des Tees ist schließlich wichtig und sollte nicht von Plastik überdeckt werden.
Mit einem Wasserkocher aus Glas kommt man im Gegensatz dazu zu geschmacksneutralem Wasser.
Wasserkocher aus Glas – darauf muss man achten
Von der Annahme ausgehend, dass man hauptsächlich einen Wasserkocher ohne Plastikkontakt des Wasser sucht, muss man auf einige Punkte besonders achten.
Innenraum komplett aus Glas
Bei einem Glas-Wasserkocher sollte der Wasserkessel auch tatsächlich vollständig aus Glas bestehen. Der Boden sollte ebenfalls kein Kunststoff enthalten.
Ausguss ohne Plastik
Auch der Ausguss des Glaswasserkocher sollte natürlich bestenfalls ohne Kunststoff auskommen. Das ist nicht immer gegeben, da oftmals einzelne Teile aus Plastik an einem Glas-Wasserkocher verbaut sind.
Besteht der Kalkfilter aus Plastik
Immer mehr Wasserkocher verfügen über einen Kalkfilter. Dieser besteht meistens aus Plastik. Zum Glück kann man ihn aber so gut wie immer problemlos entnehmen.(Sinn der Sache weg) Ein Kalkfilter aus Edelstahl wäre trotzdem von Vorteil, schließlich will man keine weißen Kalkbröckchen im Wasser schwimmen haben.
Deckel des Glas-Wasserkochers aus Plastik
Bei vielen Wasserkochern aus Glas ist der Deckel aus Kunststoff, denn zur Isolation wird gerne Kunststoff eingesetzt. Theoretisch sollte dies kein allzu großes Problem sein, da der maximale Füllstand meistens sehr weit unterhalb des Deckels liegt. Trotzdem kann das Wasser natürlich beim Kochen bis an den Deckel spritzen.
Der wichtigere Punkt ist das Ausgießen des Wassers. Denn hierbei kommt das kochende Wasser so gut wie immer mit dem Deckel aus Kunststoff in Berührung – es sei denn, der Deckel ist abnehmbar! Mittlerweile gibt es einige Wasserkocher, die tatsächlich mit einem abnehmbaren Deckel ausgestattet sind.
Eine Deckel aus einen anderen Material wäre eine Alternative, könnte dann allerdings je nach Material relativ heiß werden.
Weitere Kriterien für die Auswahl eines Glas-Wasserkochers
Sucht man einen Wasserkocher aus Glas, sind neben der Plastikfreiheit noch andere Kriterien relevant:
Leistung
Die Leistung des Wasserkochers sollte bestenfalls nicht übermäßig hoch sein – denn dies verbraucht mehr Strom und macht den Wasserkocher auch lauter.
Wie gut und schnell der Wasserkocher das Wasser erhitzt hängt nicht hauptsächlich von der Leistung des Wasserkochers ab, sondern davon wie gut er konstruiert ist und wie gut er die Energie nutzt.
Funktionen
Immer mehr Wasserkocher erlauben es, eine Temperatur auszuwählen, auf die das Wasser erhitzt werden soll. Bei manchen Modellen kann man das Wasser hinterher auch für einen bestimmten Zeitraum warm halten – eine halbe oder eine Stunde sind hier üblich.
Die Temperaturwahl sollte sinnvolle Schritte haben und leicht zu bedienen sein. Bei manchen Wasserkochern muss man nämlich erst 5 Knöpfe drücken, bis man ihn soweit hat. Außerdem ist es praktisch, wenn sich der Wasserkocher die letzte Einstellung merkt. Denn sonst darf man dieses Spiel jedesmal von vorne anfangen.
Die Warmhaltefunktion ist da meist schon geradliniger. Manchmal kann man das Wasser aber nur auf einer bestimmten Temperatur warmhalten und nicht auf allen Stufen, die für die Temperaturwahl zur Verfügung stehen.
Wasserstandsanzeige
Eine Wasserstandsanzeige ist meistens sehr nützlich. Bei einem Glas-Wasserkocher erweist sie sich auch als einfach zu integrieren, da das Material an sich durchsichtig ist. Man muss hierzu nicht auf Plastikteile zurückgreifen. Die Wasserstandsanzeige sollte gut ablesbar sein, was bei Glas-Wasserkochern in der Regel keine Probleme bereitet.
Sicherheit
Für die Sicherheit des Glas-Wasserkochers sollte er über eine Abschaltautomatik und einen Trockengeh- und einen Überhitzungsschutz verfügen.
Das alles sichert, dass der Wasserkocher aufhört das Wasser zu kochen, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist und nicht so lange unbeabsichtigt weiter Hitze zuführt, bis alles Wasser verkocht ist. Sollte die Abschaltautomatik versagen, sollte in dem Fall der im Boden integrierte Trockengehschutz eingreifen.
Die Abschaltautomatik sollte auch immer dann einsetzen, wenn der Wasserkocher von der Basis abgehoben wird.
Heizelement – geschlossen oder offen?
Was das Heizelement des Wasserkochers angeht, so ist ein geschlossenes Heizelement gegenüber einem offenen Heizelement auch bei einem Glas-Wasserkocher deutlich zu bevorzugen.
Denn je nach Material können offene Heizelement verschiedene Stoffe ins Wasser abgeben, unter anderem Nickel.
Da die Nickel-Allergie relativ weit verbreitet ist, sind solche Produkte natürlich nicht geeignet. Gesondert durch den Hersteller ausgewiesen wird des Vorhandensein von Nickel im Wasserkocher aber auch nicht.
Ein Glas-Wasserkocher mit geschlossenem Heizelement vermeidet dieses Problem und ist auch im Allgemeinen gut geeignet, um Schadstoffen im Wasser aus dem Weg zu gehen.
Lautstärke bei Glas-Wasserkochern
Wasserkocher können ziemlich laut sein. Da sind Wasserkocher aus Glas aber im Vorteil, denn diese sind im Allgemeinen leiser als Wasserkocher aus Edelstahl. Wasserkocher aus Kunststoff sind mit Glas-Wasserkochern ungefähr gleichauf, was den Geräuschpegel angeht. Allerdings sind Glas-Wasserkocher von der Schadstofffreiheit her deutlich überlegen und bilden damit ein gutes Gesamtpaket – leise und ohne die in Plastik vorkommenden schädlichen Stoffe.
Regelmäßiges Entkalken
Als letzten Punkt kann man all denjenigen, die an einem Glaswasserkocher interessiert sind, regelmäßiges Entkalken mit auf den Weg geben.
Durch Verkalkungen im Innenraum des Wasserkochers sinkt die Siedetemperatur des Wassers. Daher kann man Wasser unter Umständen nicht mehr zuverlässig abkochen, wenn dies das Ziel sein sollte.
Zudem neigen verkalkte Wasserkocher dazu eine unangenehme Lautstärke zu entwickeln.